Spaniens neuestes UNESCO Weltkulturerbe: die Dolmen von Antequera in Andalusien

Seit dem 15. Juli 2016 zählen die Dolmenstätten von Antequera zum Welterbe der UNESCO. Andalusien besitzt damit sieben der insgesamt 45 Kultur- und Naturdenkmäler Spaniens.

Der Begriff Dolmen stammt ursprünglich aus dem bretonischen und bedeutet "Steintisch". Dolmen, die meist als Grabstätten dienten, sind die häufigsten Bauwerke der Megalithkultur in Europa.
Die im Herzen Andalusiens gelegene Stätte umfaβt drei Megalith-Monumente. Dabei handelt es sich um prähistorische Bauwerke, bei denen gigantische Steinblöcke paβgenau in- und aneinander gefügt wurden, ohne daβ dabei Mörtel verwendet wurde.

Antequera

 Am nordöstlichen Stadtrand von Antequera liegen die Steingräber Dolmen de Menga und Dolmen de Viera. Gemeinsam mit dem nur knapp zwei Kilometer entfernten Dolmen Tholos de El Romeral bilden sie ein ca. 5000 Jahre altes Ensemble, das zu einem der herausragendsten Beispiele der megalithischen Architektur der europäischen Vorgeschichte gehört. 

Die zentral gelegene Region um Antequera liegt zwischen den Provinzen Málaga, Granada, Córdoba und Sevilla. Sollten Sie eine Unterkunft in Malaga suchen, ist dies sicher ein strategisch günstiger Ausgangspunkt, da Sie Antequera von hier aus in nur einer knappen Stunde erreichen.

Geschichte der Dolmen

Dolmen de Menga, Antequera

Es wird angenommen, daβ die Dolmen de Menga und Dolmen de Viera in der sogenannten Jungsteinzeit zwischen 3500 und 3000 v.Chr. von Bauern errichtet wurden, die im fruchtbaren Guadalhorce Tal angesiedelt waren. Der Dolmen Tholos de El Romeral wurde erst später um 2500 v.Chr. in der Kupferzeit erbaut.

La Peña de los Enamorados, Antequera

Die Dolmenstätte von Antequera setzt sich neben den drei Dolmen aus zwei Naturdenkmälern zusammen: dem Berg La Peña de los Enamorados (Fels der Liebenden) und dem Massiv El Torcal de Antequera. Diese beiden Naturdenkmäler bilden nicht nur optische Referenzpunkte innerhalb der Kulturstätte, vielmehr wird durch die Lage und Ausrichtung der Dolmen eine enge Verbindung von Kultur und Natur deutlich.

Der Dolmen de Menga

Dolmen de Menga, Antequera

Der Dolmen de Menga ist der längste in ganz Europa. Der Zugang zur Grabkammer ist fast 30 Meter lang! Die schwersten Deckenplatten sollen um die 180 Tonnen wiegen, das wären 140 Tonnen mehr, als beim gröβten Steinquader von Stonehenge. Der Eingang des Dolmens ist in 45º nord-östlicher Richtung ausgerichtet und gibt einen perfekten Blick auf den Berg Peña de los Enamorados frei. Damit ist dieser Dolmen einer der wenigen seiner Art in Europa, dessen Ausrichtung von der Standardbaurichtung abweicht. Üblicherweise sind Dolmenstätten nämlich zum Sonnenaufgang ausgerichtet.

Dolmen de Menga, Antequera

Diese einzigartige Ausrichtung bekommt während der Sommersonnenwende noch eine ganz besondere Relevanz. Dann nämlich scheint die Sonne direkt über dem Gipfel des Peña de los Enamorados und taucht den Eingangsbereich des Dolmens in ein faszinierendes Morgenlicht. Es wird angenommen, daβ dieses Phänomen für die Stämme, die seinerzeit diese gigantischen Megalith-Monumente bauten, von überaus groβer, mystischer Bedeutung war.

Dolmen de Viera

Dolmen de Viera, Antequera

Der Dolmen de Viera weist herkömmlichere Merkmale auf, als der Dolmen de Menga und El Romeral. Der Eingang ist in 96º östliche Richtung ausgerichtet und kommt damit den Standardmustern anderer iberischer Dolmenstätten gleich.

Dolmen de Viera, Antequera

Das interessanteste Hauptmerkmal dieses Dolmens ist der hinterste Stein. Dieser hat in seiner Mitte ein Loch, welches nicht von Anfang an da war, sondern im Nachhinein von Grabräubern gemacht wurde. 

Dolmen Tholos de El Romeral

Dolmen Tholos de El Romeral, Antequera

Der letzte Dolmen dieses Dreier-Ensembles, der Dolmen Tholos de El Romeral, wird als "falsches Kuppel- oder Bienenstockgrab" bezeichnet. In der Grabkammer befindet sich eine falsche Kuppeldecke, die von auβen nicht zu sehen ist. Man sagt, dieser Dolmen sei eines der besten Beispiele einer Grabstätte mit falschem Kuppeldach auf der gesamten Iberischen Halbinsel. Es handelt sich um einen runden Grabhügel, dessen Wände gemauert sind und der von Erde bedeckt und von einem Kreis von Bäumen umgeben ist.

Dolmen Tholos de El Romeral, Antequera

In der hintersten Kammer des Dolmens befindet sich eine 20cm groβe Kalksteinplatte, deren urspünglicher Verwendungszweck nicht bekannt ist. Vermutlich diente sie als Altar. Beweise, daβ dieser für Menschenopfer diente, gibt es nicht.

Der Eingang dieses Megalith-Monumentes zeigt in 199º süd-westliche Richtung und ist damit - wie der Dolmen de Menga - auf ein Naturdenkmal ausgerichtet, den Berg Comorroro de las Siete Mesas, welcher im Naturschutzgebiet El Torcal de Antequera liegt.

An den Nachmittagen während der Wintersonnenwende scheint die Sonne direkt auf die Rückwand der hinteren Grabkammer des Dolmens.

Die Gegend um Antequera bietet viel Sehenswertes. Buchen Sie eine Ferienwohnung in Antequera und entdecken Sie die spanische Kultur in ländlicher Umgebung!

Weitere Informationen

Eintritt: frei

Öffnungszeiten:

01. Jan. - 31. März und 16. Sept. - 31. Dez.

Dienstags bis samstags: 9:30h bis 17:30h

An Sonn- und Feiertagen: 9:00h bis 15:30h

Montags: geschlossen 

01. April - 15. Juni 

Dienstags bis samstags: 9:00h bis 19:30h

An Sonn- und Feiertagen: 9:00h bis15:30h

Montags: geschlossen

16. Juni - 15. Sept. (Sommer)

Dienstags bis sonntags: 9:00h bis 15:30h

Montags: geschlossen

Telephone: 952712206/952712207

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