Baden wie in der Karibik - nackt, frei, natürlich
Der Name des Strandes - Playa de los Muertos - gibt so gar nicht wieder, wie er ausschaut. Der Strand der Toten? Hier unten an diesem kleinen Stück andalusischer Mittelmeerküste ist alles quicklebendig. Die Unterwasserwelt voller Leben, die Küstenzone im Naturschutzgebiet Cabo de Gata vor zu viel Einfluss des Menschen geschützt, die Wüstenpflanzen kraftvoll und ausdauernd.
Ein bisschen Ausdauer und Kraft braucht man auch, wenn man hier baden will. Denn der Strand liegt unterhalb einer steil ansteigenden Küste und kann nur zu Fuß erreicht werden. Der kleine Trampelpfad durch die sengende Sonne ist vor allem mittags recht anstrengend und dauert gut 10 min. Doch dann eröffnet sich das Paradies und man will nicht mehr weg. An der Playa de los Muertos darf man sogar nackt baden!
Infos zur Playa de los Muertos
Der Strand von Los Muertos ist riesig und erstreckt sich mehr als einen Kilometer lang am Mittelmeer vor Küstenbergen und vom Hinterland geschützt. Genau gesagt, misst der Sandstrand 1160 m in der Länge und 30 m in der Breite.
Nirgendwo ist das Meer so klar und blau wie in dieser Gegend. Immer wieder wird dieser andalusische Strand als einer der schönsten Strände Spaniens ausgezeichnet. Er ziert viele Postkartenmotive aus Almeria. Allerdings wird oft nur in eine Richtung fotografiert, am anderen Ende des Strandes kann man am Horizont die Silhouetten des 5 km entfernten Hafens von Carboneras entdecken. Sieht weniger schön aus, aber ist weit genug weg, um einen wirklich zu ärgern.
Der Sand besteht aus kleinen sauberen Kieselsteinen, die zum Wasser hin immer feiner werden. Vom Strand geht es in einer leichten Wellen wie auf einer Sandbank ins klare Wasser. Man möchte am liebsten hineinrollen und einfach treiben lassen. Aber Achtung, weil der Strand sehr lang ist und später tief ins Meer abfällt, kann es hier zu starken Unterströmungen kommen. Baden kann bei starkem Wind aus Osten gefährlich werden, weil dann die Wellen hoch brechen und es nicht immer einfach ist, das Wasser schnell zu verlassen.
Warum heißt der Strand der Toten so?
Immer wieder wurden in der Vergangenheit hier zu den wilden Zeiten der Seefahrt Ertrunkene von gesunkenen Schiffen aus dem Mittelmeer an Land gespült.
Denn an der Playa de los Muertos kommen viele Meeresströmungen zusammen, die hier an Land schwappen. So mancher in Not geratener Seefahrer, der nicht von den Haien gefressen wurde, wurde letztlich an diesem langen Sandstrand vom Meer wieder ausgespuckt. Mehr tot als lebendig.
Ein bisschen gruselig ist die Historie von der Playa de los Muertos schon...aber das ist schon viele Jahre her. Heute passiert das nur noch sehr selten, denn die spanische Küstenwache ist auch wegen der illegalen Einwanderer vor der Küste von Almeria viel unterwegs und zieht die Leute aus dem Wasser, bevor es zu spät ist.
Links von der Playa de Los Muertos liegt noch eine weitere Badebucht, die Cala des Salinicas, die eine Länge von 200 m hat und ebenfalls wunderschön ist. Der Weg führt links von einer Aussichtsplattform unterhalb des Parkplatzes hinunter zur Bucht und ist etwa 500 m lang. Auch dieser Trampelpfad führt durch trockenes Büschelgras, Kakteen, Agaven und Disteln ist nicht ganz unbeschwerlich. Doch die Bucht ist weniger überfüllt als die Playa de los Muertos, vor allem an Wochenenden und im Sommer.
Service und Dienstleistungen gibt es an diesem Naturstrand keine. Man muss alles mitnehmen, was man zum Baden braucht. Unbedingt an einen Sonnenschirm oder wenigstens Hut denken. Ausreichend Getränke und Snacks einpacken. Eine Taucherbrille und Schnorchelausrüstung kann auch nicht schaden.
Das Wasser ist sehr klar und an den Enden des Strandes gibt es einige spannende Felsformationen zu entdecken, wo viele Fische und Meerestiere leben. In der Hochsaison steht manchmal am Parkplatz zum Strand an der Landstraße AL-5106 nach Aguamarga ein Imbisswagen. Hier kann man sich Eis oder Getränke und Snacks kaufen. Besser ist es jedoch, sich vor dem Badetag in Carboneras im Supermarkt einzudecken. In Spanien werden auch Kühltaschen, Eiswürfel und Kühlakkus im Supermarkt verkauft.
Zugang zum Strand und Lage
Gehproblemen kommen nicht problemlos ans Wasser. Es gibt zwei kleine Wege, die von der hoch gelegenen Landstraße AL-5106 und der Touristeninfo bis hinunter zum Strand führen. Ein Weg ist zwar länger, aber dafür bequemer (700 Meter). Er führt über hart getretenen Sand und Geröll. Der zweite Weg ist 100 Meter kürzer, jedoch sehr viel steiler.
Parken an der Playa de los Muertos
Es gibt entlang der Landstraße Richtung Carboneras links und rechts der Fahrbahn ausreichend Parkplätze für Autos. Allerdings stehen die Autos dort sehr in der Sonne. Schatten gibt es hier nicht. Die Plätze sind aber sicher und werden im Hochsommer bewacht. Trotzdem Wertsachen lieber nicht offen im Auto liegenlassen und mitnehmen oder wenigstens im Kofferraum verstauen.
Auf das Schild Playa de los Muertos, Faro de Mesa Roldan und Naturpark Cabo de Gata-Nijar achten.
Sehenswertes in der Umgebung
Der Leuchtturm Faro de Mesa Roldan liegt auf halber Strecke nach Aguamarga auf einem Vulkanberg,
der einem Tafelberg ähnelt und aus einem Korallenriff voller Fossilien besteht. Wer sich dafür
interessiert, kann hier viele versteinerte Muscheln finden. Gleich neben dem Parkplatz zur Playa de los Muertos.
Das Partydorf Mojacar liegt nur etwa 50 Autominuten entfernt Richtung Osten die Küste entlang. Hier führt mit der AL-5106 eine der spektakulärsten Küstenstraßen von Carboneras nach Mojacar. Sollte man einmal entlang fahren! Unvergleichliche Ausblicke.
Das schicke Fischerdorf Aguamarga mit seinem netten Strandleben ist ebenfalls einen Besuch wert und natürlich die Weiterfahrt in das Herz des Naturparks Cabo de Gata zur Playa del Monsul und Genoveses.
Eine Übersicht über die besten Badestrände und schönsten Dörfer im Naturpark Cabo de Gata finden sich in diesem Artikel.
Fotos:
Wir danken dem spanischen Fotografen Mario Navarro aus Aguilas für einige seiner schönen Fotos vom Strand, besonders die Unterwasseraufnahmen!