Fuerteventura ist gar nicht so weit weg, wenn man überlegt, wie herrlich einsam und zugleich aufregend diese Kanareninsel ist. Dieses Paradies vor der Haustür kann in weniger als 5 Flugstunden erreicht werden und bietet alles, was man braucht: Sonne, Strand und Freiheit in Hülle und Fülle!
Schon in einer Woche kann man sich extrem erholen und sehr viel erleben! Wir haben für euch in diesem Sonnenziel die besten Stellen der Insel, die man erkunden kann, aufgelistet.
Kommt mit auf Entdeckungstour quer durch die Insel Fuerteventura.
1. Tag: Tour in den Norden von Fuerteventura
Ohne Frage ist der Corralejo einer von Fuerteventuras Vorzeigestränden. Wer hier einmal barfuß durch den zuckerfeinen weißen Sand gelaufen ist, will nie wieder woanders baden. Auf dem Archipel zählt Corralejo zu den 10 besten Stränden der Kanaren!
Corralejo ist als eines der wichtigsten Ferienresorts auf Fuerteventura das ganze Jahr über von Urlaubern besucht. Playa de Corralejo erstreckt sich ewige 10 km lang und bietet unendlich viel Platz für Sonnenhungrige. Familien, Surfer und FKK-Fans, was auf Spanisch Naturalistas heißt, kommen hier her und können sich ausbreiten, ohne einander zu stören.
Über die Landstraße FV-1 fährt man 40 km in den Norden vom Flughafen der Insel und braucht dafür gemütliche 40 Fahrminuten.
2. Tag: Den Osten von Fuerteventura entdecken
Wenn man schon in den warmen Süden fliegt, will man doch so viel Zeit wie möglich am Strand verbringen. Schließlich ist Fuerteventura für seine Strände berühmt! Oben seht ihr auf dem Foto die beliebte Caleta de Fuste, die auch El Castillo genannt wird, und eine tolle Badebucht ist.
Wir entdecken den Ort nach 45 Minuten Fahrzeit auf der Inselstraße FV-1 von Corralejo kommend.
Die hufeisenförmige Bucht Caleta de Fuste liegt extrem einladend mit ihrem hellen Sand am Atlantik, obwohl das ganze Arragement eher künstlich als natürlich ist. Denn Fuerteventura ist wie alle Kanareninseln vulkanisch und hier lag sonst nur erstarrtes Lavageröll herum. Der feinkörnige Sand wurde aus Afrika importiert und neu aufgeschüttet!
Aktive Menschen können sich hier richtig auslassen und die vielfältigen Angebote für Tauchen, Segeln und Windsurfen nutzen. Wer sich lieber passiv entspannen will, kann sich auf dem Meer per Boot umherfahren lassen!
Falls es einem zu viel Trubel in Caleta de Fuste ist, sollte man sich Richtung Gran Tarajal aufmachen. In dieser Stadt leben die einheimischen Insulaner und nicht jeder ist im Tourismusgeschäft, sondern es gibt noch richtige Fischerfamilien. Der Ort hat eine schöne Seepromenade zum Flanieren und einen 800 m langen Sandstrand zum Entspannen.
3. Tag: Die endlose Weite des Südens
Auf der Insel gibt es entlang der atemberaubenden Küste mehr als 150 Strände. Mit dem Auto kann man eigentlich von überall schnell auf jeder Inselseite einen passenden Strand finden.
Einer der schönsten natürlichen Sandstrände mit herrlich klarem Wasser liegt in Sotavento. Wie ihr auf dem Foto sehr, geht eine weite seichte Landzunge sanft ins Meer über. Diese Sandbank bietet einen der besten Spots zum Windsurfen und ist auch für Anfänger geeignet. Hier kann man das Aufsteigen auf das Brett lernen und bei richtigen Wand an der Playa entlang surfen.
Wer jetzt doch genug hat vom Strandleben, kann sich den Bergen widmen und von hier zu Fuerteventuras höchstem Punkt aufsteigen. Dieser Berggipfel namens Pico de Zarza ist 807 Meter hoch und man braucht gute vier Stunden hoch und wieder herunter. Der Wanderweg ist breit und einfach, doch sollte man bedenken, dass es hier oben auch recht windig werden kann. Der Ausblick auf die Insel ist umwerfend. Im Westen liegt das Dorf Cofete mit seinem 14 km langen Strand und im Osten der heilige Berg Montaña del Cardón.
4. Tag: Ausflug in den Wilden Westen von Fuerteventura
Die Küste rund um das weit abgelegene Fischerdorf Ajuy ist ein ziemlich raues Terrain. An dieser Felsenküste im Westen der Insel landete 1402 der französische Entdecker Jean de Béthencourt im Auftrag des Kastilischen Königshauses und errichtete die erste spanische Kolonie. Der Abenteurer Béthencourt gilt als "König der Kanaren" und war Gründer der Inselhauptstadt Betancuria auf Fuerteventura.
Einfach ist es nicht, hier als Segler an Land zu kommen. Die Westküste von Fuerteventura wird vom Atlantischen Ozean heftig in Mitleidenschaft gezogen. So einige Schiffswracks liegen am Meeresgrund, wie der amerikanische Ozeandampfer SS America, der hier 1994 bei einem Gewitter auf einen Felsen auflief. Nach über 20 Jahren kann man von dem Schiff bei Ebbe nur noch rostige Wrackteile aus dem Wasser ragen sehen.
Den Tag kann man mit einem Besuch in Los Molinos krönen und ein bei Einheimischen beliebtes Lokal ausprobieren. Im Casa Pon ist das Essen und die Atmosphäre echt kanarisch. Restaurant Casa Pons hat sieben Tage die Woche von Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Am Wochenende von 10 bis 19 Uhr und im Sommer bis 22 Uhr.
Tag 5: Besuch im Herzen der Insel Fuerteventura
Antigua ist eines der ältesten Dörfer auf Fuerteventura und stammt aus dem 18. Jahrhundert. Das heute verschlafene Dorf war ursprünglich die Hauptstadt der Vulkaninsel. Dass der Ort so viel Geschichte hat, sieht man ihm an. Die wundervollen historischen Windmühlen wurden originalgetreu restauriert und sind heute ein Kulturzentrum. Viele Urlauber kommen genau deshalb hierher.
Auch, wenn es sonst nicht viel in Antigua zu erleben gibt, die wunderschönen Details lohnen den Besuch. Der zentrale Platz des Ortes ist ein Botanischer Garten in Miniformat mit exotischen Pflanzen und Blumen, die das ganze Jahr über herrlich blühen. Ein Besuch in der Kirche Iglesia de Nuestra Señora, die anfangs eine einfache Pilgerherberge war, ist ebenso lohnenswert.
6. Tag: Die Hafenstadt Puerto del Rosario
Die Hafenstadt Puerto del Rosario mit ihren etwas weniger als 40.000 Bewohnern ist eher eine Kleinstadt als eine Hauptstadt. Trotzdem führen alle Inselstraßen auf Fuerteventura nach Rosario. Da der Ort so gut erreichbar ist und auch regelmäßig Busse hierher fahren, ist er ideal für einen Tagesausflug.
Puerto del Rosario ist seit 1860 offizielle Inselhauptstadt von Fuerteventura. Doch noch bis zum Jahr 1956 nannte jeder den Ort Puerto de Cabras (Ziegenhafen). Und bis heute gibt es mehr Ziegen auf der Insel als Menschen. Die Einheimischen stellen aus dem Überangebot an Ziegenmilch einen berühmten Käse her, der so ähnlich wie der spanische Manchego schmeckt, hier aber Majorero genannt wird und von Kennern sehr geschätzt wird.
Obwohl Puerto del Rosario immer eine Arbeiterstadt war, wurde dieser Hafenort in den letzten Jahren wirklich schön herausgeputzt. Entlang der Straßen stehen mehr als 100 Skulpturen von verschiedenen Künstlern. Eine historische Touristenattraktion ist das Wohnhaus Casa-Museo Unamuno, in dem man erfahren kann, dass die weit von Spanien entfernte Vulkaninsel auch als Ort für unliebsame Regimegegner genutzt wurde. Der spanische Intellektuelle Miguel Unamuno wurde hierher verbannt, nachdem Diktator Primo de Rivera 1924 einen Militärputsch verübt hatte und den Philosophen aus dem Weg räumen wollte.
7. Tag: Großes Finale in Betancuria
Der letzte Tag auf der Inseltour sollte etwas Besonderes und eine schöne Erinnerung an die Inselwoche sein. Warum also nicht zum Schluss eine Reise in die Vergangenheit unternehmen?
Unser normannischer Eroberer und alter Freund Jean de Béthencourt hatte eine gute Idee. Er dachte sich, dass die Inselhauptstadt sicherer vor Piratenangriffen sei, wenn man sie im Inneren der Insel weg vom Meer errichtet. Also gründete er nach der erfolgreichen Eroberung im Jahr 1405 eine Siedlung und nannte sie in aller Bescheidenheit nach sich selbst Betancuria.
Doch der Plan ging nicht auf, das im Westen gelegene Dorf wurde von einem angriffslustigen Piraten namens Jaban aufgespürt und dem Erdboden gleichgemacht. Zwar hatte Béthencourt den Angriff im Jahr 1593 nicht mehr selbst erlebt, doch im Nachhinein war seine Idee doch gescheitert. Trotzdem wurde Betancuria wieder aufgebaut und blieb bis 1834 die Hauptstadt von Fuerteventura.
Auf der ganzen Insel findet man bis heute Menschen, die den Namen des französischen Eroberers in abgewandelter Form tragen - Betancourt ist so etwas wie Müller in Deutschland.