Richtig Urlaub machen und abschalten - 10 Tricks zum Entspannen

Ist doch wirklich jammerschade um die kostbare Urlaubszeit, wenn man sich stresst, streitet oder einfach nicht richtig abschalten kann.

Und das alles, weil man sich vor der Abreise nicht die Zeit genommen hat, genau zu wissen, was man will. In der Hektik des Alltags denken viele, erst mal weg, dann wird das schon. Doch ein bisschen Planung und In-Sich-Gehen vor der Abreise helfen, den Urlaub in die richtige Bahn zu lenken. 

Was will man wirklich? Was tut einem gut? Was tut den anderen gut? Können wir alle, gleichzeitig und in gleichem Maße, glücklich sein?

 

Barfuß durch den Sand 

Da wir meist nur einmal oder zweimal im Jahr verreisen, vergessen wir mitunter schnell, wie das eigentlich geht mit  dem Abschalten. Von 100 auf Null abzuschalten, ist nicht einfach. Und für jeden ist die Idee von der Auszeit eine andere. Wenn man gemeinsam verreist, sollte man das vorher besprechen! Ganz ehrlich und in aller Ruhe.

Will man sich einfach nur vom stressigen Arbeitsjahr erholen oder so viel wie möglich sehen und erleben? Jeder Mensch ist anders und hat andere Bedürfnisse. Es gibt Urlaubstypen, die immer Aktion brauchen, andere, die lieber nichts tun und ihre Batterien aufladen.

Das sollte man vorher auf jeden Fall klären. Denn oft tauchen solche grundlegenden Probleme mitten im Urlaub auf und man gerät in Streit.

Klassische Urlaubsziele: Stadt, Land, Insel oder Meer?

 

Ob die Reise in die Stadt, aufs Land oder an den Strand führen soll, ist auch unbedingt vor Reiseantritt zu klären. 

Nicht so einfach, wenn man in Gruppen oder mit der Familie unterwegs ist, wo unterschiedliche Interessen herrschen. In südlichen Ländern, wo der Lärmpegel höher, die Temperaturen heißer und sich mehr Menschenmassen auf engem Raum drängen, können uns Nordeuropäern schon mal die Sicherungen durchgehen. Wenn man zudem kein Wort der Sprache des Urlaubslandes spricht, kann aus der Erholung schnell Stress werden. 

Wir haben zehn Tipps zum richtig Abschalten und Urlaub machen in Spanien für Euch, die helfen können, Stress zu vermeiden und das Beste aus der kostbarsten Zeit des Jahres herauszuholen.

So kann einem ein Kurztrip das Gefühl einer Weltreise geben, wenn man eines lernt: Sich richtig Zeit zu lassen. Unser Geheimtipp für alle Überarbeiteten - fliegt auf eine Insel. Allein das Inselfeeling sorgt für Freiheitsgefühl! Man wähnt sich noch viel weiter weg!

Ibiza ist für viele eine Zen-Insel. Blick auf den magischen Felsen Es Vedra

 

1. Zeit lassen und Zeit nehmen

Für alle Ausflüge, den Anreisetag und die Abreise ausreichend Zeit nehmen und lieber ein bis zwei extra Stunden berechnen.

So reist man entspannter, kann sich auch ein wenig treiben lassen und bleibt Überraschungen gegenüber offen.

Wenn man irgendwo zu früh anlangt, findet man umso mehr Zeit für die wohltuende Kontemplation - das Herumdösen. Die Aufmerksamkeit und Aufnahmefähigkeit ist viel höher, wenn man nicht unter Zeitdruck ist und Neues zum ersten Mal anschaut, erlebt und genießt. 

2. Total abschalten – Handy, Internet, GPS zu Hause lassen

Wer nicht gerade als Freiberufler arbeitet und unbedingt erreichbar sein muss, sollte tunlichst jegliche Kommunikationsmittel - Smartphones, Tablets und Laptops - daheim lassen. Nur, wer sich wirklich von Arbeit oder Problemen zu Hause lösen kann, wird in der Lage sein, richtig zu entspannen. Wenigstens auf Ausflügen das Telefon in der Ferienwohnung lassen.

Wenn die absolute Erholung und Ruhe ein Grund für den Urlaub ist, dann sollte man auf sich selbst achten und sich die Auszeit von der Pflicht auch wirklich gönnen. 

Abwesenheitsmitteilungen lassen sich heute bei jedem E-Mail-Anbieter einrichten. Bleiben Sie hart, auch wenn sich der Chef meldet. Es ist Ihr Urlaub! Im Notfall lässt sich auch in Spanien jederzeit ein Internetcafe (Ciber)mit Computern finden, um dringende E-Mails zu lesen oder zu beantworten. 

Zeit spielt keine Rolle

3. Üppig essen und trinken und Siesta halten!

Wann ist die beste Zeit, endlich wieder richtig auszuschlafen? Im Urlaub, wo alle dürfen und keiner etwas muss! Im Schlaf erholt sich der Mensch mit seiner ganzen Psyche und sammelt auch körperliche Kraft für den nächsten Tag. Zellen werden erneuert, Herz-und Kreislauffunktionen verbessert und Stress abgebaut.

In südlichen Ländern wie Spanien ist das Leben ohnehin eher für Langschläfer ausgelegt. Vor 9 Uhr haben kaum Geschäfte geöffnet und das Nachtleben zieht sich beginnt oft erst weit nach Mitternacht.

Ändern Sie während der Ferien Ihr Tempo und legen Sie Ihre Gewohnheiten ab. Gut ausschlafen und ohne Wecker aufwachen, gehört zu den großen Erholungsfaktoren im Urlaub. Es ist auch nicht zu verachten, sich immer mal eine Siesta - den ausgedehnten Nachmitttagsschlaf zwischen 14 und 17 Uhr - zu gönnen.

Um diese Zeit herrscht sowieso Flaute, denn die meisten Läden, Büros und Firmen haben geschlossen. Denn dies ist die heißeste Zeit des Tages, bei der man vor Sonne und Hitze ins kühle Innere der Häuser oder auf die schattigen Innenhöfe flüchtet. Die gespenstische Ruhe ist durchaus ansteckend - warum nicht also auch ein Nickerchen halten?   

Essen, was und so viel man will

Während man in der Arbeitswoche oft unter Zeitdruck steht und viel zu schnell, unkontrolliert und ungesund isst, kann man im Urlaub endlich wieder richtig essen. Im bequemen Sitzen, frei von unangenehmen Gedanken, in fröhlicher und entspannter Gesellschaft und langsam und genussvoll

Trinken: Wie oft vergisst man unter Arbeitsdruck ausreichend Wasser zu trinken? Wer beruflich ständig unterwegs ist, verliert leicht das Gefühl für die richtige Menge Flüssigkeit, die man trinken sollte.

Jetzt hat man im Urlaub endlich Zeit, seine Wasserspeicher aufzufüllen und die Chance, die neue Angewohnheit auch später mit in die tägliche Routine im Arbeitsleben aufzunehmen.

Zudem darf man im Urlaub auch mal ohne schlechtes Gewissen sein tägliches Glas Rotwein oder Bier trinken. Kleine Mengen Alkohol haben durchaus wohltuenden Effekt. Verdauung und Durchblutung werden angeregt und man entspannt sich schneller. Spanien ist das richtige Land, um gute und günstige Weine zu trinken. Dazu gibt es meist ein paar Tapas, so dass der Alkohol leichter verträglich ist.

Lady pouring Malaga wine

4. Erlebnisse gut dosieren - Mehr Qualität als Quantität!

Man muss nicht alles anschauen und erleben, was eine Urlaubsregion zu bieten hat! Bloß nichts überstürzen.

Wer von einer Sehenswürdigkeit zur anderen hetzt, sieht womöglich gar nicht viel und ermüdet rasch. Besser ist es doch, sich Zeit zu lassen und einen Ort mit seiner Stimmung, den Bewohnern, seinem besonderen Flair ganz entspannt auf sich wirken zu lassen.

Es hilft auch, sich eine unvergessliche Erinnerung an einen besonderen Flecken Erde zu konservieren, indem man statt eines Fotos eine kleine Skizze mit Stift und Papier oder gar mit dem Farbkasten anlegt. Das genaue Betrachten des Ortes und scharfe Hinsehen lässt sich das Bild für immer einprägen. Ein Foto, zumal ein digitales, ist so schnell geschossen wie wieder vergessen.

Die Kunst des langsamen Reisens bedeutet - lieber weniger und dafür intensiver zu erleben, was sich so bietet. 

Lanzarote - Insel der Langsamkeit

5. Aufgaben delegieren - entspannt den Tag genießen

Wer mit Kinder reist, muss sich um besonders viel Organisatorisches kümmern. Badesachen, Strandspielzeug, Picknickbeutel, Kühltasche, Sonnencreme – die Aufgaben sind unendlich und bleiben oft an den Müttern hängen.

Da ist es clever, auch den Vätern und Kindern Verantwortung für die Tagesplanung zu geben. Spielerisch kann in der Familie neue Aufgaben verteilen. Man kann sich vorstellen, man sei auf einer einsamen Insel gestrandet. Die Reise wird eine Art Abenteuerurlaub oder Dschungelcamp, wo sich jeder bewähren muss. Jeder hat seine wichtige und unersetzbare Rolle – der Küchenchef kümmert sich um den Proviant, der Medizinmann um die Gesundheit und die Sonnencreme, der Baumeister um die Errichtung der Strandburg mit Sonnenschirm etc. So etwas macht Kindern Spaß und sorgt für Verantwortung und unvergessliche Erlebnisse.

Und warum immer alles so machen, wie zu Hause? Lasst die Kinder kochen, die Väter die Kleidung aussuchen, die Mütter Fußball spielen. So wird der Urlaub amüsant und unterhaltsam.

Wer in Gruppen unterwegs ist, kann Aufgaben ebenfalls delegieren. Einer kümmert sich immer um alle Flugplanungen und Reiseorganisation, andere um Unterhaltung und lustige Abende, wieder andere ums Kochen. Wer welche Aufgabe wahrnimmt, wird natürlich gemeinsam beraten und nach Lust und Laune entschieden. Regelverstöße sind unbedingt erlaubt! 

Familienurlaub muss nicht stressig sein

6. Alles planen oder auf sich zukommen lassen?

Natürlich will man seine Urlaubszeit nicht komplett durchplanen. Wo bleibt da der Raum für Spontanität und tolle Überraschungen?

Dennoch muss man sich über einige Fragen wie An- und Abreise vorher im Klaren sein. Den Mietwagen mit ausreichend Zeit für die Rückgabe zu buchen und die Tankregeln einhalten, sorgt dafür, dass man am am letzten Tag am Flughafen weniger Stress hat. Mitunter sind auch vorab online gebuchte Angebote weitaus günstiger als vor Ort gekaufte Tickets, Fahrscheine oder Mietwagen. Wer seinen Mietwagen online zu Hause reserviert, zahlt viel weniger als am Flughafen. Flugtickets immer schön vorher ausdrucken mit Hin- und Rückreise oder in einem Copyshop die Online-Buchung vornehmen.

Alles einmal richtig durchdacht, ausgedruckt und gebucht? Dann darf man jetzt loslassen und den Urlaub wieder richtig genießen, da man ja bereits an alles gedacht hat. Sonst verkürzt man sich seinen Urlaub nur unnötig durch Reisestress.

Wer kennt das Gefühl nicht, das sich zwei Tage vor dem letzten Urlaubstag einschleicht? Man wird gereizt, niedergeschlagen, verfällt in Hektik und erlaubt sich nicht einmal mehr auszuschlafen. Schon baut sich der Druck des Alltagslebens wieder auf, obwohl man doch noch mitten im Urlaub ist. Versuchen Sie, dieser inneren Unruhe entgegen zu wirken und das Einpacken wirklich erst auf den letzten Tag zu verlegen und dann alles in Ruhe vorzubereiten. 

8. Schönheit genießen und die Seele beleben

Die Farbe und der Duft einer berauschend schönen Blume, ein bunter Vogel auf dem Fensterbrett, ein glutroter Sonnengang beleben Geist und Seele mehr als man glauben mag. 

Wer Sinn fürs Detail und das Beobachten entwickelt, kann sich viel besser entspannen. Schon einmal gefragt, warum so mancher auf der gleichen Urlaubsinsel eine tolle Zeit erlebt und andere sich tödlich langweilen? Das liegt an der Wahrnehmung und der Erwartung. Wer es schafft, sich über Kleines zu freuen, dem gehört die ganze Welt.

Dünen von Maspalomas auf Gran Canaria - herrlich einsam

Noch ein Wort zur Wichtigkeit der Schönheit!

Wir sind im täglichen Arbeitsleben doch meist von Hässlichem umgeben. Bedauerlicherweise verleben wir zu viel kostbare Lebenszeit in bedrückenden, hässlichen Räumen oder Gebäuden, die uns müde machen.

Im Süden glaubt man fest daran, dass alle Schönheit des Lebens - Natur, Musik, Essen, Tiere und Menschen - unbedingt einen positiven Einfluss auf den Betrachter hat.

Lassen Sie sich vom Dolce Vita - dem Sinn für Schönheit und Anmut anstecken. Verwöhnen Sie Ihre Seele so viel es geht mit Schönheit – wenigstens im Urlaub. Dazu gehört auch der Genuss guten Essens, wozu sich Tapastouren eignen. Dabei kann man von allen Köstlichkeiten kleine Portionen ausprobieren und muss sich nicht mit einer Speise den Magen vollschlagen.

9. Für Paare - Kleine Auszeiten unterwegs 

Tun Sie, was Sie gerne tun!

Kein Mensch zwingt einen, in der kostbarsten Zeit des Jahres nach der Pfeife anderer zu tanzen. Wenn sich Ihre Reisebegleiter entscheiden, an einem sonnigen Tag in ein Museum zu gehen und Sie lieber baden wollen, müssen Sie nicht mit!

Trauen Sie sich, nein, zu sagen und zu tun, was Sie wirklich wollen. Sie wissen nicht genau was? Dann lassen Sie sich treiben und verlieren Sie sich im Nichtstun. Auch das kann sehr erholsam und wohltuend sein. Der Partner sollte es einem gestatten!

Mitunter tut es Paaren auch mal ganz gut, sich einmal aus den Augen zu verlieren und auf eigene Faust etwas zu unternehmen. Alleinreisende kommen viel schneller und einfacher in Kontakt mit Einheimischen und anderen Urlaubern. Paare werden nur selten angesprochen.

Es schadet nicht, nach den ersten gemeinsam erlebten Urlaubstagen, auch einmal auszubüchsen. Man kann einen Trip in die nächste große Stadt unternehmen, gemütlich durch Läden schlendern, sich die Sehenswürdigkeiten anschauen, je nach Lust und Laune. Und hinterher gibt es so viel für den Partner zu berichten – das macht den Urlaub spannender. 

Barcelona - Der kreative Park Güell von Antonio Gaudi 

10. Shoppingtouren und Souvenirs? 

Nein, danke! Entspannen bedeutet auch, sich von allen Pflichten und Sorgen zu befreien und ein bisschen die Menschen und Sorgen aus der Heimat zu vergessen.

Keiner Ihrer besten Freunde erwartet von Ihnen, dass Sie unbedingt etwas aus dem Urlaub mitbringen müssen. Die meisten Souvenirs landen doch sowieso als Staubfänger auf dem Schrank oder in einer Schublade. Ein viel größeres Geschenk für Ihren besten Freund ist doch, entspannt und glücklich zurückzukehren und von den Erlebnissen zu erzählen und vielleicht ein paar selbst gezeichnete Skizzen mitzubringen? 

Wenn schon, dann etwas Essbares mit besonderem Geschmack, das nach dem Urlaubsland schmeckt. Frische Mandeln, gutes Olivenöl, herrliche getrocknete Feigen oder auch einfach den so besonders gut gerösteten spanischen Kaffee geben prima Mitbringsel ab. 

Noch besser ist es, die Freunde in der Heimat zu bekochen und einen spanischen Abend zu organisieren. Mit der neuesten Flamencomusik, einer selbstgemachten Paella und einem guten Rioja.

Barcelona - Eine Stadt mit Kultur und tollen Stränden

Wieder daheim - bloß keine Depressionen!

Eine kleine Erkenntnis können wir vielleicht aus dem Urlaub mit hinüber in unseren Alltag retten. Auch, wenn die Ferien die beste Zeit sind, um sich zu entspannen und wieder der Mensch zu werden, der man sein will. Versuchen wir doch etwas von dieser Freiheit und dem guten Gefühl zu bewahren. Bleiben wir auch in der Heimat neugierig und offen für alles Neue und gestatten wir uns immer mal wieder Auszeiten.

Zu guter Letzt bleibt nur noch ein Rat: Nichts bereuen und die schönen Erlebnisse der Reise mit einem Lächeln  jeden Abend mit in den Schlaf nehmen. Dann bleibt der Erholungseffekt noch lange erhalten!

Hasta la Vista in Spanien!