10 Höhlen in Kantabrien - UNESCO Weltkulturerbe (Teil 2)

10 Höhlen wurden 1985 in Kantabrien zum Weltkulturerbe durch die UNESCO erklärt. Dazu gehört als weltweit bekannteste Höhle Nordspaniens, die Cueva de Altamira mit ihren paläolithischen Höhlenmalereien. 

In Teil I unserer Höhlenserie haben wir bereits fünf dieser geschützten Höhlen vorgestellt. In diesem zweiten Teil werden wir die letzten fünf spektakulärem kantabrischen Höhlen in der UNESCO-Liste für euch besuchen und alle relevanten Informationen liefern.

 

 

Höhle von Covalanas

Die Höhle von Covalanas wurde im Jahre 1903 in der Nähe des Dorfes Ramales de la Victoria, ungefähr sechzig Meilen östlich von Santander, entdeckt. Sie wurde schon damals wegen ihrer Funde und Malereien von der Provinzregierung Kantabriens zum regionalen Kulturgut (BIC) und der UNESCO 2008 zum Kulturerbe der Menschheit erklärt.

Die Höhle gehört zu einem größeren archäologischen Komplex im Flusstal des Río Carranza im Dorf Ramales, deren Siedlungszeit in den gleichen Zeitraum fällt. Die Höhlen ähneln sich in ihrer Art und wegen ihrer versteckten Lage zwischen den bewaldeten Felsen. Die Höhlen gehören zu den interessantesten Sehenswürdigkeiten der kantabrischen Kultur.

Die Höhle von Covalanas besteht aus zwei unabhängigen Galerien, die am gleichen Punkt beginnen. Die links verlaufende Galerie heißt Galería de la Música. Die rechte Galerie wegen ihrer Malereien Galería de las Pinturas. Zu sehen sind vor allem Tierfiguren, darunter Hirsche und andere Tiere wie Pferde, Rentiere und der Kopf eines Auerochsen. Es sind Zeichnungen und teilweise schwarz gemalte Flächen zu erkennen. 

Ein typisches Merkmal der Höhlenmalereien sind die stets in roter Farbe gezeichneten Tiere. Die Farbe wurde aus einer Mischung aus Eisenoxid mit Wasser hergestellt.

 

Cueva de Covalanas - Kantabrien© Gobierno de Cantabria

Die Höhle von Covalanas kann nur mit Führungen und in Gruppen von maximal 7 Personen besucht werden. Das sind die Öffnungszeiten

 

  • 1. November - 28. Februar von 9:30 bis 15:30 Uhr (letzte Führung um 14:40 Uhr). 
  • 1. März - 14. Juni und vom 15. September - 31. Oktober: 9:30 Uhr bis 14:30 Uhr (letzte Führung um 13:40 Uhr) und von 15:30 bis 18:30 Uhr (letzter Einlass 17:40 Uhr). 
  • 15. Juni - 14. September: 9:30 bis 14:30 Uhr (letzte Führung 13:40 Uhr) und von 15:30 bis 19:30 Uhr (letzter Einlass 18:40 Uhr).

 

Die Höhle El Pendo

Die fantastische Höhle El Pendo wurde schon im Jahr 1878 (ein Jahr vor Altamira) entdeckt. Sie befindet sich in Escobedo de Camargo, etwa zehn Kilometer von Santander entfernt. 

El Pendo ist einer der wichtigsten archäologischen Stätten in der archäologischen Historiographie und eine der am meisten erforschten Höhlen aus der Altsteinzeit auf der iberischen Halbinsel. Sie gilt für viele nachfolgenden Höhlenforschungen als Vorbild. 

Die Höhle ist beeindruckend groß und an einigen Stellen bis zu 40 Meter breit. Neben den steinzeitlichen Malereien sind bedeutende Fundstücke von großem archäologischem Interesse gefunden worden, wie Harpunen und ein Spatel in Form einer Fischfigur.

Im Vergleich zu anderen Höhlen und deren Stellenwert in der Felsmalerei wurde El Pendo im letzten Jahrhundert eher als unbedeutende Höhle klassifiziert, wo nur wenige Zeichnungen und kleine Tierfiguren gefunden wurden. Jedoch entdeckte man im Jahr 1997 ein gigantisches 25 Meter langes Fries mit 24 Tierfiguren, das etwa 20 000 Jahre alt ist. Wer El Pendo heute besucht, kommt vor allem wegen dieser uralten spektakulären Höhlenmalereien, von denen einige über einen Meter groß sind. Die größten Bildnisse sind ein Reh, eine Ziege, ein Pferd und die zwei weitere Tiere, die nicht identifiziert werden konnten. Die Malereien wurden in roter Farbe angelegt, die aus Eisenoxid-Pigmenten aus dem gleichen Gestein der Höhle hergestellt wurden.

Die Höhle wurde erst 2003 für die Öffentlichkeit geöffnet und somit Zugang zu den Tierzeichnungen auf dem Felsenfries und zu den verschiedenen Fundstücken aus der Bronzezeit geschaffen. El Pendo zählt neben Altamira zu der kulturhistorisch bedeutendsten Höhle in Kantabrien, ist jedoch weniger bekannt und überlaufen. Die Höhle wurde im Jahr 1997 unter besonderen Schutz als Kulturgut gestellt. 

Besuchszeiten: 

  • Mai bis September 10 Uhr, 11 Uhr, 12 Uhr, 13 Uhr, 16 Uhr, 17 Uhr und letzter Einlass 18:15 Uhr
  • Oktober bis April 10 Uhr, 11 Uhr, 12 Uhr und 13 Uhr. 

Montag und Dienstag geschlossen.

Höhle Hornos de la Peña

Die Höhle Hornos de la Peña wurde im Jahre 1903 in San Felices de Buelna, einem Dorf, etwa vierzig Kilometer südwestlich von Santander, entdeckt. Ihre Besiedlung wird vom Mittleren Paläolithikum bis zur Jungsteinzeit datiert, also vor mehr als 300 000 Jahren.

Felsmalereien sind in der Höhle auch entdeckt worden und erscheinen vor allem als große Zeichnungen von Tieren, wie Pferde, Bisons, Auerochsen, Ziegen, Hirsche, Rentiere und einem anderen Tier, das wie eine Schlange aussieht. Auffällig ist die Detailtreue in der Umsetzung, was schon damals vorhandene erstaunliche Kenntnisse über Tieranatomie beweist. Die größte Attraktion ist eine anthropomorphe Figur, die einen Menschen mit einem langen Schwanz darstellt, dessen Deutung selbst Experten Kopfzerbrechen bereitet.

Man geht davon aus, dass es zwei lange Perioden künstlerischen Schaffens in der Höhle gab, die mehr als 5000 Jahre voneinander trennt.

 

Höhle Hornos de la Peña - Kantabrien (Spanien)© Gobierno de Cantabria

Die Höhle Hornos de la Peña kann nach vorheriger Anmeldung zu folgenden Zeiten besichtigt werden: 

 

  • 1. November - 28. Februar: 10:30 bis 15:30 Uhr (letzte Führung 14:40 Uhr). 
  • 1. März - 14. Juni und vom 15. September - 31. Oktober: 10:30 Uhr bis 14:30 Uhr (letzte Führung 13:40 Uhr) und von 15:30 bis 18:30 Uhr (letzter Einlass um 17:40 Uhr). 
  • 15. Juni - 14. September: 9:30 bis 14:30 Uhr (letzte Führung 13:40 Uhr) und von 15:30 bis 19:30 Uhr (letzter Einlass um 18:40 Uhr). 

 

Höhle von Chufín

Die Höhle Chufín wurde 1972 entdeckt und befindet sich im Dorf Rionansa, etwa 70 Kilometer südwestlich von Santander. In der felsenreichen Landschaft, wo die Flüsse Lamason und Nansa zusammenfließen, gibt es viele steile Klippen, wo mehrere Höhlen mit Felsmalereien versteckt sind. 

Nach den Ausgrabungen in der Höhle lässt sich die Besiedlungszeit in Chufín auf das Zeitalter des oberen Solutréen in der Eiszeit um 18 000 v. Chr. ansetzen. Man nimmt wegen der unterschiedlichen künstlerischen Darstellungen im Inneren an, dass die Höhle zu unterschiedlichen Zeiten bewohnt war. Die Perioden reichen weiter zurück bis 20 000 bis 25 000 v. Chr. 

Die Höhle ist kleiner als andere kantabrische Höhlen aus der Umgebung und besteht aus einem Vorraum mit tief eingeritzten Tierzeichnungen aus roter Farbe, die schematisch Hirsche, Ziegen und Auerochsen darstellen. Es sind auch eine erhebliche Anzahl von Zeichen und Symbolen zu erkennen.

 

Höhle von Chufín - Kantabrien (Spanien)© Gobierno de Cantabria

Die Höhle von Chufín kann zu folgenden Zeiten besichtigt werden: 

1. Mai bis 30. September: täglich von 9:30 bis 14:30 Uhr und von 16 bis 20 Uhr.

1. Oktober - 30. April: Mittwoch bis Sonntag von 9:30 bis 13:45 und 14:45 bis 17 Uhr. Höhle von La 

 

Höhle de La Garma

Die Höhle von La Garma liegt bei Ribamontán al Monte, in einem Dorf, 30 Kilometer östlich von Santander. Dies ist eine der am wenigsten bekannten Höhlen in Kantabrien, wird aber von Experten als eine der wichtigsten archäologischen Stätten in Europa betrachtet. 

Die Zeichnungen und Funde in der Höhle geeben uns die Möglichkeit, die Entwicklung des täglichen Lebens der Höhlenbewohner nachzukonstruieren. Die Höhle muss Tausende von Jahre bewohnt gewesen sein - von der Altsteinzeit bis weit ins Mittelalter hinein. 

Die Höhle hat drei Etagen mit vielen beeindruckenden Karstformationen. Der Eingang befindet sich in der obersten Etage, wo auch Tierreste mit Zähnen und Knochen gefunden wurden. Es sind Knochensplitter von Elefanten, Tigern und Löwen aus der Altsteinzeit entdeckt worden. Außerdem wurden Spuren und Reste einer bewohnten Hütte aus dem ersten und zweiten Jahrtausend v. Chr. entdeckt. 

Die achäologischen Fundstücke weisen auch darauf hin, dass die Höhle eher als Friedhof, denn als Wohnraum genutzt wurde. Es wurde ein Dolch aus Feuerstein gefunden, ein Objekt, das als Grabbeigabe oft zusammen mit Leichen bestattet wurde. Die Entdeckung dieses Dolch ist deshalb so interessant, da diese Dolcharten bislang nur aus Andalusien oder der Tejo-Mündung bekannt sind. 

Es findet sich zudem eine Wandmalerei in rot und schwarz in Tiersymbolik in der Höhle. Derzeit wird die Höhle von La Garma von Wissenschaftlern weiter untersucht und es ist nicht möglich, sie derzeit zu besuchen.

 

Cueva de La Garma - Kantabrien© Gobierno de Cantabria

Wer sich für die ersten fünf Höhlen auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO interessiert, klickt bitte auf den Link, um zum Artikel weitergeleitet zu werden. 

 

 

Wir danken der Tourismusbehörde von Kantabrien für die tollen Fotos.