Video: Málagas Dächer und Terrassen
Moderne Wohnblocks, schnell wachsende Städte und die immer mehr um sich greifende Tendenz, auch den kleinsten Wohnraum auszunutzen, hat vielen Großstädten die grünen Höfe und Parks geraubt. Ehemalige Grünflächen wurden verwüstet und mit Beton zugegossen.
Dachterrassen sind die einzigen uns verbleibenden grünen Oasen, die ein bisschen Freiheitsgefühl in der schnelllebigen urbanen Welt vermitteln. In einer aktuellen Studie aus London, sprechen die Stadtplaner davon, dass sich die "am meisten unterschätzten Immobilien über den Köpfen der Leute befinden." Die Rede ist von den Dächern, die selbst in der verregneten und nebligen Haupstadt Großbritanniens als letzte verbleibende, ungenutzte Flächen in Wohnraum umgewandelt werden können.
Der Trend zurück zum privaten Dachgarten ist vor allem in Spanien unübersehbar. In sämtlichen Großstädten von Barcelona bis Salamanca bauen Hausbesitzer ihre praktischerweise meist flach gehaltenen Dächer aus und verwandeln diese in Wohlfühlgärten mit ganz besonderem Charme. Je südlicher eine Stadt liegt, umso üppiger und grüner wachsen dann auch die Pflanzen auf den Dachterrassen und verwandeln diese in kleine Paradiesgärten.
Málaga - ein Traum von einer Stadt. Über den Dächern ist die Romantik perfekt
Auch in einer kleineren Stadt wie Málaga ist das Leben über den Dächern etwas ganz Besonders. Die andalusische Hafenstadt an der Costa del Sol hat mehr als 3200 Sonnenstunden im Jahr aufzuweisen und ist klimatisch günstig, so dass hier viele exotische Pflanzen prächtig gedeihen. Das Leben im Freien ist Teil des Alltags, und umso beliebter werden die bislang als Wohnraum wenig genutzten Dachterrassen. Wer einmal die Stadt von oben betrachtet hat, kann diesen urbanen Trend sicher sofort nachvollziehen.
Selbst inmitten der quirligen Altstadt kann man im schönen Málaga mitunter echte Stille genießen - eine absolute Seltenheit in den so stets lauten spanischen Städten. Oberhalb der lärmenden Straßen geht es auf den Dächern mit Blick auf Meer und Berge sehr beschaulich zu. Hier kann man sich sofort der Hektik der Stadt entziehen und im wahrsten Sinne des Wortes einen kühlen Kopf bewahren. Ab und an fliegt vielleicht einer der lärmenden grünen Papageien vorbei, doch sonst herrscht wohltuende Ruhe.
Und die Aussichten sind von den Dächern ebenso spektakulär wie das Gefühl, mitten in der Stadt das ganze Leben aus der Vogelperspektive betrachten zu können. Wenn dann noch die Sonne glutrot am Horizont zwischen Meer und Bergen versinkt, ist man vollends im Zauber gefangen.
Nachts lässt sich Málaga vom Dach aus in einer ganz neuen Dimension erleben. Die Lichter der Stadt glänzen unter dem Mondlicht und dem Funkeln der Sterne so, als ob sie zum Universum dazu gehören. Es gibt wohl kaum eine schönere Art, einen lauen und langen Sommerabend zu genießen als von der Dachterrasse des Hotels oder Ferienhauses aus, den Blick über das Häusermeer bis zum echten Mittelmeer schweifen zu lassen.
Geschichte der Dachterrassen von Málaga
Zwar gab es in Málaga schon immer das ático - das Dachgeschoss und die Terrasse, die mit einer Mauer umringt ist, wo man üblicherweise seine Wäche trocknet oder sperrige Gegenstände abstellt. Doch als Wohnraum oder Platz zum Feiern werden die Dächer erst seit gut 30 Jahren genutzt. Seit den frühen 1980er Jahren ist es Mode, sich mit Nachbarn oder Freunden zu einem gemütlichen Abend auf dem Dach zu verabreden. Anlässe gibt es mehr als genug. Fußballspiele gehören auf jeden Fall mit zu den beliebtesten Gründen für eine Terrassennacht unter den Sternen. Statt im Hochsommer in den stickigen Wohnungen vor dem Fernseher zu hocken, trifft man sich lieber bei frischer und kühlender Luft und schaut gemeinsam ein Spiel an. Jubeln darf man hier auch lauter und dann und wann ein Feuerwerk anzünden, wenn das Heimteam in Führung geht.
Die ursprünglich privaten Dachparties wurden so beliebt, dass das Ganze als Geschäftsidee und als Public Viewing Event vermarktet wurde. Gäste werden eingeladen und Eintritt verlangt. Dazu gibt es Getränke, Musik und Snacks.
Schließlich entdeckten auch die großen Hotels die zauberhafte Welt der Dächer mit dem Blick auf die tolle Skyline der Stadt. In den höchsten Gebäuden der Stadt wurden die obersten Stockwerke zu Open-Air-Cocktailbars und Dachgärten mit Pools ausgebaut.
Das Parador-Hotel, das auf dem Stadthügel Gibralfaro errichtet wurde, startete als erstes seine Terrassenoffensive, um seinen gut zahlenden Gästen einen außergewöhnlichen Blick über die Stadt anzubieten. Die Dachterrassenkultur ist seither zu einem Markenzeichen der Stadt geworden. Viele Touristen schätzen es sehr, sich im eigenen Hotel nach anstrengenden Stadtrundgängen dem Trubel entziehen zu können.
Heute gehören die besten Dachterrassen in Málaga größeren und kleineren Hotels. Das AC Hotel Málaga Palacio (Cortina del Muelle, 1 - Karte) und das benachbarte Molina Lario (Molina Lario, 22 - Karte) bieten einen grandiosen Blick über den Hafen von Málaga. Wer ein paar spektakuläre Panoramaansichten der Altstadt von Málaga fotografieren möchte, sollte dich im Centro Hotel (Mármoles, 6 - Karte) und die Oasis Hostel (San Telmo, 14 - Karte) mit dem Fahrstuhl in das oberste Stockwerk bringen lassen. Auch das Restaurant Alea (calle Fajardo, 11 - Karte) bietet einen fabelhaften Blick über die Dächer der Altstadt und die Kathedrale.
Dachterrassen geben einem nicht nur ein merkwürdiges Überlegenheitsgefühl, sondern auch die beste Möglichkeit, die historische und bauliche Entwicklung einer Stadt nachzuvollziehen und sich zu orientieren. Der Kontrast zwischen alter und moderner Architektur ist faszinierend. Da taucht plötzlich eine beeindruckende Kirchturmspitze auf oder die Palmenreihen am Hafen werden sichtbar und Parks, die man zu Fuß womöglich gar nicht entdeckt hätte.
Dachterrassen sind der perfekte Ort zum Entspannen und um die wunderschöne Skyline von Málaga zu genießen. Wer neugierig geworden ist, sollte sich in einem unserer Ferienhäuser in der Innenstadt von Málaga umsehen. So manches Apartment hat eine eigene atemberaubende Dachterrasse zu bieten!