Dieser schöne Küstenstreifen in der Sierra Cabrera in Almería lässt sich ideal mit dem Mountainbike befahren und bietet für Leute, die etwas Nervenkitzel und ein einmaliges Naturerlebnis mögen, genug Gelegenheit, sich auszutoben.
Es geht entlang an einer der spektakulärsten Steilküsten im vulkanisch geprägten Südende der Küste von Mojácar mit Blick auf das Mittelmeer. Das Stranddorf Mojácar hat 17 Kilometer Strand zu bieten und grenzt am südlichen Ende an einen Teilabschnitt des Naturparks Cabo de Gata. Hier sind Meer und Küste geschützt und dürfen theoretisch nicht bebaut werden.
Die Tour beginnt am Castillo de Macenas, einer ehemaligen Schutzfestung aus dem 18. Jahrhundert direkt am Strand. Hier befindet sich ein Parkplatz, wo man umsonst parken kann. Man kann auch die Stellflächen am etwa 200 m entfernten Strandrestaurant Chiringuito Macenas nehmen und von hier mit dem Rad losfahren.
Trinkwasser sollte man sich für die etwa 12,5 km lange Tour selbst im Winter unbedingt mitnehmen, denn die einzige Gelegenheit, etwas zu trinken zu kaufen, bietet sich erst am Ende der Route im Strandrestaurant Chiringuito Manacá. Das hat aber nur in den Sommermonaten geöffnet.
Zunächst steigt die Sandstraße, die sich an einer farbenfroh leuchtenden Felsenwand entlang windet, bis auf etwa 178 m gemächlich an. Man kann sich in Ruhe warm radeln und beansprucht noch nicht zu sehr die Waden.
Das Meer glitzert unten wunderbar blau und bildet einen tollen Kontrast zu den roten Felsen. Man sollte beim Fahren aber die Augen auf der Straße lassen, denn hier geht es teilweise recht steil hinab. Dennoch ist der Weg breit genug, so dass man auch an den gelegentlich vorbei rollenden Autos gut vorbei kommt.
Nach rund 1 km gelangt man an den maurischen Wachturm Torre del Pirulico oder Torre del Peñón, der spektakulär auf einer Klippe steht.
Torre del Pirulico - Drehort für "Die Schatzinsel"
Der Torre Pirulico gehört zu einer Gruppe von Küstenwachtürmen, die zwischen Mojácar und Adra die gesamte Küstenlinie entlang in der Zeit der islamischen Herrschaft der Nazarí errichtet wurden. Von hier wurden Lichtsignale mit dem nächsten Turm Torre del Rayo von Carboneras ausgetauscht.
Der aus dem 14. Jahrhundert stammende Turm war eine Ruine bis er 2013 restauriert wurde. Eine steile Stahlleiter führt hinauf auf den Turm, wo man einen kleinen Innenraum findet, den zur Not bei Sturm und Regen Schutz suchen kann.
Man hat einen tollen Ausblick auf das unten schäumende Meer von einem Felsvorsprung, den man durch ein Tor im Turm erreicht. Eine enge Wendeltreppe führt weiter hinauf auf das "Dach", wo man einen weiten Blick über die Strände von Mojácar und die grandiose wilde Küstenlinie werfen kann. Manchmal sieht man auch Delfine springen!
Vorsicht beim Abstieg – die Treppenstufen sind sehr eng und steil. Gerade mit Radschuhen sollte man sehr langsam und behutsam klettern, um nicht hängen zu bleiben oder am glatten Eisen abzurutschen.
Die Steilküste und der wilde kleine versteckte Strand waren Drehort im Abenteuerfilm "Die Schatzinsel" von 1972 mit Orson Welles, der nach der Romanvorlage von Robert Louis Stevenson gedreht wurde.
Ein beeindruckendes natürliches Felsentor krönt den Strand unterhalb des Turmes, der nur über kleine Pfade erreicht werden kann. Wer kurz baden oder zum Strand hinunterklettern möchte, sollte die Räder nicht mitnehmen, sondern am Turm anschließen und zu Fuß hinunterklettern.
Anstieg zum Observatorio
Nun biegt die Sandpiste um die Ecke und führt weiterhin ansteigend bis zum Fuß eines etwa 1 km entfernten Hügels. Hier befindet sich ein Observatorio – Aussichtspunkt über die Küste. Von hier lässt sich auch bereits die Playa del Sombrerico erkennen.
Man kann hier einen Rundweg machen und wieder zurück kehren oder den etwas höher gelegenen Hügel ersteigen. Anschließend geht die Fahrt gleichmäßig über die nun noch kurvenreichere Straße durch Hügellandschaft hinab zur Playa Sombrerico. Ab hier kann man das Rad schön rollen lassen.
Bitte nicht querfeldein fahren, dies ist ein geschütztes Küstengebiet und im buschigen Hartgras leben Rebhühner und die vom Aussterben bedrohten Maurischen Landschildkröten (Testudo graeca).
Playa Sombrerico – Naturstrand für Nacktbader
Der Strand Playa del Sombrerico liegt wunderbar vor Wind geschützt zwischen zwei vorstehenden Felsspitzen und ist etwa 600 m lang. Er besteht aus feinem hellgrauen Sand und ist mit 15 m breit genug, dass man die ganze Freiheit und Wildheit der Natur genießen kann.
Am Naturstrand ist nacktbaden erlaubt. Im Sommer gibt es allerdings kaum Schatten. Einen Sombrero sollte man am Playa Sombrerico dabei haben ;-))) oder man kann die Räder geschickt zusammenstellen und sich mit ein paar Kleidungsstücken ein Schattendach bauen.
Nur 200 m weiter befindet sich ein weitere Badebucht, die zwar romantischer liegt, wo es jedoch viele Steine im Wasser gibt und man entweder mit Schwimmschuhen baden sollte oder sehr vorsichtig ins Wasser steigen muss. Bei hohem Wellengang nicht empfehlenswert.
Hier befindet sich das Strandrestaurant Chiringuito Manacá, das allerdings nur im Sommer betrieben wird. Man sitzt toll unter Eukalyptusbäumen und hat fast ein Karibikgefühl, weil man das Meer vor den Augen und die Berge im Rücken hat. Im Restaurant gibt es lokale Reis- und Fischgerichte. Es wird nur Bargeld akzeptiert!
Adresse Chiringuito Manacá
Playa del Sombrerico - Macenas
04638 Mojácar
Tel: 637 833 292 oder 600 04 55 99
Von Juni bis Oktober geöffnet! Besser vorher anrufen.
Details zur Tour:
Strecke: 13 km
Zeit: 1h 13 min
Anstieg: 127 m
Niveau: leicht
Route auf Wikiloc.
Radverleih und Infos über die Region gibt es in den Orten Garrucha, Mojacar oder Vera.