Im Winter in die Sonne - Radrenntraining am Mittelmeer

Das milde und gesunde Klima im Winter hat die Provinz Almeria in Andalusien zu einem bevorzugten Trainingsort für viele Top-Athleten und Radprofis gemacht.

Unter strahlend blauem Himmel, warmer Sonne - bei 330 Sonnentagen im Jahr – und in herrlicher ländlicher Umgebung könnten die Bedingungen kaum besser sein. Die Luft der wüstenartige Region ist trocken, die Berge leicht bis anspruchsvoll und die Routen vielfältig.

Auf den menschenleeren Landstraßen rund um das bringen sich im Winter Radteams aus Deutschland, Vereinigtes Königreich, Schweiz, Niederlande, Russland und Skandinavien im Winter regelmäßig in Wettbewerbsform.

 

Professionelle Radsportler trainieren im Team in Almeria

 

Die Mischung aus längeren, ebenen Strecken und steilen Anstiegen mit engen Kurven bei frischer Bergluft und Meeresbrise ist ideal für das winterliche Konditionstraining. Viele Straßen gehören zu den landschaftlich schönsten Straßen Spaniens!

Rundtouren starten direkt an der Küste auf Meereshöhe und führen bis auf 700 Meter innerhalb einer Stunde zwischen Mojacar und den angrenzenden Küstengebirgen der Sierra Filabres, Sierra Cabrera oder Sierra Alhamilla hinauf. Dabei gibt es viele abwechslungsreiche Routen als Rundwege durch die Berge und zurück zur Küste.

Auch im Dorf Mojacar Pueblo, das romantisch auf der Kante eines Gebirgskammes gebaut wurde, gibt es so manche Herausforderung zu meistern. Nationalmannschaften wie das ungarische Triathlonteam und viele Profis des Rennsports mit Rang und Namen wie Team Belkin, Team Katusha, Team NetApp, Team Omega Pharma-Lotto oder Team Movistar wählen deshalb Mojacar regelmäßig als Winterquarier.

Team Belkin beim Training in Almeria 

 

Ironmänner und -frauen wie die deutsche Triathletin Dana Wagner (Weltmeisterin in der Staffel) sind begeistert von den Bedingungen und empfehlen die Region für Trainingscamps. Der Schweizer Triathlet Phillipp Geering hat einen Geheimmtipp für Neulinge in Mojacar parat: "Bezwing den 960 m hohen Hausberg von Mojacar und fahr bis auf dessen Gipfel die ca. 100 m lange 30% Steigung." 

 Mojacar - Bergdorf in Almeria (Andalusien)

Erstklassige Bedingungen für Bergtraining in Küstennähe

   

Dank üppiger Zuschüsse aus Brüssel sind selbst in den abgelegensten Bergregionen zwischen kleinen Dörfern tausende Kilometer neue Asphaltstraßen in die Felsen gesprengt und gebaut worden. Im andalusischen Hinterland von Almeria herrscht dennoch kaum Verkehr. Die weite Sicht über Täler mit Mandel- und Olivenhainen ist atemberaubend. Einige Straßen gehören oft nur den Radfahrern allein, so wenig Verkehr herrscht hier. Manchmal haben Teams sogar Zeit, ihre Namen auf dem Asphalt zu verewigen wie auf der Dorfstraße AL- P 117 zwischen Lubrin und Bedar... 

 Landstraße AL-6109 zwischen Bedar und Lubrin

Günstiges Klima im Winter - trocken und sonnig

Das trockene Wüstenklima im Winter rund um die Sierra Filabres ist leicht verträglich. Bei rund 17 bis 20 Grad zwischen Dezember und Februar und kaum Niederschlägen kann man das Training schon recht verlässlich im Voraus planen. Die milden Temperaturen sind für Muskeln und Gelenke ideal. Doch selbst im Hochsommer kann in diesem Winkel Andalusiens trainiert werden, weil an der Küste von Almeria immer eine kühle Meeresbrise herrscht.

Solche leeren Straßen entlang der vielfach zugebauten Mittelmeerküste mit ungestörten Blicken über die Landschaft findet man kaum noch in Europa.

Fantastische Küstenstraße AL-7107 bei Villaricos 

Radfahren im Hinterland - Hier ist Spanien idyllisch, ruhig und authentisch!

Dennoch können auf dem Land stets kleinere Überraschungen warten. Auf umherwandernde Ziegenherden mit Hunden sollte man Acht geben und vorausschauend fahren. In der wenig besiedelten Gegend trifft man kaum Menschen, die mit dem Rad unterwegs sind. Spanier fahren eher Motorrad oder Auto. Umso mehr Aufmerksamkeit bekommen Radfahrer bei den Einheimischen, die in den Bergdörfern wohnen.

Wer ein paar Brocken Spanisch beherrscht und freundlich Hola ruft, wird mit von den freundlichen Andalusiern mit offenen Armen empfangen.

Ziegen unterwegs bei Bedar

 

Diese Straßen sollten vermieden werden!

Die Strecke auf der Schnellstraße A-370 zwischen Los Gallardos und Mojacar wird unter der Woche regelmäßig von schwerbeladenen LKW aus dem Steinbruch bei Sorbas befahren. Es gilt die Höchstgeschwindigkeit 90 km /h, doch viele Autos fahren hier weit schneller. Diese Straße eignet sich nicht zum Radfahren und es sollte die ruhige Landstraße über Turre nach Mojacar gewählt werden.

Auf der Küstenstraße in Mojacar-Playa dürfen Autos nur 40 km/h fahren, so dass Radfahrer hier entspannte Bedingungen haben.

 Küstenstraße AL-7107 von Moajacar nach Villaricos

Unterwegs können in den kleinen Ortschaften, falls es der Trainingsplan zulässt, mehrfach Pausen eingelegt werden. In fast jedem Dorf gibt es ein nettes Restaurant, wo kalte Getränke oder leckere Tapas zum Stärken angeboten werden. Bei einer Tagestour kann man jederzeit in den gemütlichen Dorfrestaurants wie in den Bergstädtchen Lubrin oder Bedar Rast machen und sich für die gut zweistündige Rückfahrt hinunter an die Küste stärken.

Die 42 km lange Strecke zwischen Mojacar und Lubrin wird des Öfteren von Testfahrer für Autohersteller, die hier die Probetypen ausfahren, genutzt. Die Fahrer sind dann meist in Kolonnen unterwegs und man sollte in den Serpentinen vorsichtig fahren.

Tapas sind günstig in Lubrin

Auch frisches Quellwasser ist in den Bergen zum Nachfüllen für Trinkflaschen im Überfluss vorhanden, falls der Vorrat zur Neige geht. Brunnenwasser aus Bergquellen gibt es entlang der Strecke teilweise gut sichtbar direkt an der Straße in den Dörfern: 

  • Mojacar Pueblo
  • Bedar
  • El Campico
  • El Marchal (nicht die Quelle an der AL-6109, sondern am Ende des Dorfes am Brunnen)
  • Carriatriz
  • Serena    

Berglandschaft und Landstraße ALP-711 in der Sierra Cabrera

Für den Notfall: Medizinische Versorgung und Krankenhäuser vor Ort

Das bestens ausgebaute medizinische System der Urgencias –die ärztliche Notfallversorgung – gibt zusätzliche Sicherheit. Innerhalb weniger Minuten kann jederzeit ein Arzt aufgesucht oder Krankenwagen gerufen werden. Mit der europäischen Versicherungskarte kann man sich kostenfrei behandeln lassen.

Auch zwei Krankenhäuser mit hervorragendem Ruf sind innerhalb 1 Stunde mit dem Auto erreichbar. Das Hospital in Huercal-Overa hat eine landesweit anerkannte chirurgische Abteilung. Das Krankenhaus Torrecadenas in Almeria ist ebenfalls für Notfälle schnell erreichbar und auch auf ausländische Patienten vorbereitet.

Zudem können in und um Mojacar in den gesamten Wintermonaten jederzeit viele freie Unterkünfte in Ferienwohnungen, Hotels oder ganze Apartmentanlagen auch für größere Gruppen gebucht werden. Parkplätze für Versorgungsautos und Begleitfahrzeuge für Trainingsgruppen sind in allen Orten kostenlos verfügbar.

 Bergstraße AL-5107 zwischen Mojacar und Carboneras

Triathleten lieben die Berge von Mojacar 

Viele erfolgreiche professionelle Triathleten trainieren in der bergreichen Gegend direkt am Meer, wo sich Lauftraining, Radfahren und Schwimmen kombinieren lassen. Jeden Tag können neue Strecken, ob direkt entlang der Küste oder in den stillen Hügeln oberhalb des Dorfes oder als flache Langstrecke in der Ebene zwischen Sierra Cabrera und Sierra Almagrera ausprobiert werden. 

Hinterland von Almeria - leere Straßen 

Professionelle Sportler, die sich auf anstehende internationale Wettbewerbe im Frühjahr vorbereiten, buchen sich organisierte Touren, die von ausgebildeten Coaches wie etwa dem Triathlon-Trainer Laszlo Somogyi in Mojacar  angeboten werden. Für den geborenen Ungarn, der fließend Deutsch und Englisch spricht, ist die Gegend das ideale Trainingsrevier.

Von Küstenstraßen bis zu anspruchsvollen Bergetappen bietet die Region alles, was das Radsportherz höher schlagen lässt. Die Routen führen größtenteils über wenig befahrene Straßen, deren Belag in hervorragendem Zustand ist. Tolle Landschaften erwarten Radfahrer im Naturpark Cabo de Gata mit schönen Bergstraßen entlang der Küste.

Das alles in unmittelbarer Nähe der Unterkunft. "Es fallen keine langen Transferzeiten an und das Training beginnt quasi vor der Haustür", sagt der in Mojacar lebende Triathlet mit 20 Jahren Trainings- und Wettkampferfahrung.

 Profi Radteams trainieren rund um Mojacar

Seine einwöchigen Trainingscamps sind auf Profis und Radsport-Einsteiger individuell zugeschnitten. Das abwechslungsreiche Terrain rund um Mojacar hilft, Technik und Ausdauer zu verbessern. Dabei werden verschiedene Aktivitäten integriert.

Joggen entlang der Küstenpromenade, durch die Weite und Stille grüner Orangenhaine oder auf Bergwegen mit Blicks aufs Meer entspannt die Sinne und trainiert zugleich die Muskeln.

Für winterliches Schwimmtraining ist das Mittelmeer trotz einladender tiefblauer Farbe in den Monaten für weniger abgehärtete Naturen zwischen Dezember und März meist noch empfindlich kalt. Dafür gibt es beheizte Schwimmbäder in Mojacar oder Vera. 

 

Infos zu Trainingslagern und Radverleih in Mojacar

Das Anmieten von Rennrädern ist in vielen kleinere Geschäften, aber auch bei spezialisierten Reiseanbietern direkt möglich. Es gibt betreute und individuelle Touren, die für Sportler zusammengestellt werden. Zahlreiche Trainingscamps sorgen für die sportliche und professionelle Rundumbetreuung für Radsportler und Triathleten.

Ausleihen kann man Rennräder der besseren Marken in Garrucha, Carboneras und Vera. Hier geht es zu den Anbietern.

 Die serpentinenreiche Straße AL-5107 nach Carboneras (Almeria)

 

Tourentipps vom Profi für Ausdauertraining

Wer sich selbst ein individuelles Trainingsprogramm aufstellen will,kann sich eine Ferienwohnung mit Pool mieten und Routen wie diese von Triathlontrainer Somogyi empfohlenen Rundtouren selbst nachfahren: 

Route 1 Rundfahrt Küstenberge: 132 km von Mojacar - Garrucha - Los Gallardos - Sorbas - Nijar - Carboneras - Mojacar

Route 2 Rundfahrt Sierra de Bedar: 110 km von Mojacar - Garrucha - Vera - Antas - Bedar - Lubrin - Sorbas - Turre - Mojacar

Route 3 Rundfahrt Sierra Cabrera: 93 km von Mojacar - Turre - Carboneras - Mojacar

Übrigens gilt auf Spaniens Straßen generell Helmpflicht! Wer seinen Helm vergisst, muss bis zu 100 Euro Bußgeld zahlen. Die spanische Polizei freut sich in der Krise über jede Extraeinnahme!

Unser Dank für die tollen Teamfotos geht an teambelkin.com und almeriatriathlon.com