Das Landschaftsbild der iberischen Halbinsel ist so vielfältig wie das Land selbst. Ob hohe Gebirgszüge, tiefe Flusstäler oder karge Wüsten - zwischen Almeria und Zaragoza finden sich Naturlandschaften, die einmalig sind in Europa und jeden Naturliebhaber begeistern. Schnüren Sie Ihre Wanderschuhe und folgen Sie uns bei einer Tour durch die Nationalparks und entdecken Sie die landschaftliche Schönheit Spaniens.
Marslandschaft auf Lanzarote – Parque Nacional de Timanfaya
Die Vulkaninsel Lanzarote wirkt, als wäre die Insel gestern erst geschaffen worden. Der Farbkontrast zwischen magisch-roter Erde, schwarzer Lavaasche und dem frischen Blau des nahen Atlantik ist beeindruckend. So mancher Besucher fühlt sich in dieser bizarren und eindrucksvollen Landschaft aus Kratern, Kegeln und Geysiren auf einen fremden Planeten versetzt. Der Nationalpark Timanfaya, im Südwesten der Kanareninsel, erstreckt sich zwischen Tinajo und Yaiza in einer kaum bewohnten Region. Benannt ist der Park nach dem gleichnamigen Vulkan, der noch aktiv ist und die Bodentemperatur an vielen Stellen so aufheizt, dass Wanderungen durch den Vulkanpark nur geführt und nicht auf eigene Faust möglich sind. Der Nationalpark Timanfaya ist 51,07 Quadratkilometer groß.
Beeindruckende Kraterlandschaft – Parque Nacional de la Caldera de Taburiente
Auf den Kanarischen Inseln befindet sich ein weiteres eindrucksvolles Beispiel der Naturwunder, die man in Spanien finden kann. Es handelt sich um die schroff-romantische Berglandschaft im Herzen der Insel La Palma, im Nationalpark Caldera de Taburiente. Die zur Provinz Teneriffa zugehörige Insel La Palma, auch Isla Bonita (Schöne Insel) genannt, ist dicht bewachsen und weniger besucht als die größeren Inseln der Kanaren. Der gigantische abgebrochene Vulkankrater, der einen Teil der Inseloberfläche darstellt, kann in einem Tagesausflug von Teneriffa besucht werden. Dieser Krater ist mehr als 2 Millionen Jahre alt und hat einen Durchmesser von 10 km. Die Anfahrt ist über eine Straße bis hinauf zum Kraterrand möglich.Von dort führen zahlreiche Wanderwege quer durch das Naturschutzgebiet.
Ruf der Wildnis – El Torcal de Antequera
Im weiten Hinterland Andalusiens kann man nahe der Stadt Granada im 1.171 Hektar großen Sandsteingebirge El Torcal imposante Felshügel und bizarre Steinlandschaften erklettern. In diesen Bergen rund um Antequera finden sich skurille Sandsteinformationen, die an versteinerte Kamele, Hexen und Kobolde erinnern. Ein Felsen gleicht verblüffend der berühmten Sphynx aus Ägypten. Dieses einmalige Naturschutzgebiet erreicht man am besten per Auto über die A-45 aus Antequera. Die Provinz Málaga besteht also nicht nur aus dem Strandleben der Costa del Sol, sondern beherbergt auch reiche Naturschätze.
Über den Wolken des Atlantiks – Parque Nacional de Teide
Mit seinen 3.718 Metern ist der imposante Berg Teide das weithin sichtbare Wahrzeichen der Insel Teneriffa. Der Vulkankegel ist so mächtig, dass er von vielen anderen Inseln wie Gran Canaria und La Gomera gesehen werden kann. Im Nationalpark rund um den Teide - der zugleich auch Spaniens höchster Berg ist - gibt es zahlreiche fantastische Wanderwege und wundervolle Ausblicke auf den Atlantik.
Leben am Fluss – Parque Nacional de Arribes del Duero
Die im Herzen Spaniens liegende Provinz Kastilien und León wird von einem majestätischen Fluss durchquert. Dieser Fluss heißt Duero und bildet die natürliche Grenze zwischen Spanien und Portugal. Die Flusslandschaft des Duero ist bei Ornithologen aus aller Welt wegen der artenreichen Vogelwelt sehr beliebt. Mit ein bisschen Glück und einem Fernglas kann man hier seltene Vögel wie Schwarzstörche entdecken.
Verschneite Gipfel in Andalusien – Sierra Nevada
In Andalusien befindet sich Europas südlichstes Skigebiet, die Sierra Nevada - übersetzt Schneegebirge. Die Bergkette dominiert die beiden bergreichen Provinzen Almería und Granada. Der Gipfel der Sierra Nevada trägt den arabischen Namen Mulhacén und ragt 3.478 Meter über dem Meeresboden als höchster Punkt der iberischen Halbinsel weit sichtbar hervor. Seine meist schneebedeckte Kuppe glänzt im Sommer über den Dächern der berühmten Alhambra von Granada in der Sonne. Ein zauberhafter Anblick.
Spaniens Hochgebirge – Picos de Europa
Wer Hochgebirgsluft schnuppern möchte und gern bergwandert, sollte sich in die spanischen Alpen im Norden des Landes aufmachen. Die herrliche Berg- und Almenlandschaft der Picos de Europa erinnern an Südtirol oder die Schweiz. Nur, dass es hier weniger touristisch zugeht. Kühe, Ziegen, Schafe und Esel grasen wild auf den grünen Wiesen. Bauern leben im Sommer in abgelegen Berghütten und stellen hervorragenden Käse aus Ziegen- und Kuhmilch her, der als asturianische Spezialität in ganz Spanien geschätzt wird. Die zackigen Gipfel der Picos de Europa ziehen sich quer durch die Provinzen Asturien, Kantabrien und Kastilien und León. Die Berge sollen ihren Namen von Seefahrern bekommen haben, die nach ihrer langen Überfahrt aus Amerika kommend die Wipfel weit aus dem Atlantik ragen sahen und damit erstmals Europa wieder erblickten.