Der ellenlange Sandstrand Playa El Playazo erstreckt sich von Vera Playa bis in den beliebten Hafenort Garrucha. An seinem nördlichen Ende hat sich eine alt eingesessene Kommune aus begeisterten Nacktbadern eingenistet. Die Zone gehört zu den größten FKK-Strand-Kommunen in Europa. Es sind Ausländer, aber auch spanische Familien und Gay-Paare, die das freie Leben am Strand genießen und sich nicht in Badehose oder Bikini quetschen wollen.
Doch nicht nur der Strand ist für seine extreme Freizügigkeit, was den Textilzwang angeht bekannt, sondern auch die gesamte Ferienhaussiedlung und Gegend. Hotels, Restaurants, Strandbars können nackt betreten werden und auf den Straßen wird ebenfalls nackt herumgelaufen.
Landschaftlich ist der drei Kilometer lange Strand zwar nicht besonders umwerfend - das Meer hat viel Sand zurück ins Meer geschleppt und teilweise geht es steinig ist Wasser. Man sollte sich Badeschuhe mitbringen oder direkt vom Ufer abstoßen und losschwimmen. Auch die grau-braune Sandfarbe ist nicht sonderlich einladend. Dennoch ist ein Urlaub in Vera Playa Naturista sehr beliebt und Paare, Singles und Gays kommen aus der ganzen Welt hierher, um endlich richtig freizügig Urlaub machen zu können. Dabei muss man nicht wilde Schaumparties erwarten, sondern es geht eher ruhig und familiär zu.
Das Nordende des Strandes grenzt an die Gemeinde von Palomares, wo sich eines der letzten Pinienwäldchen direkt am Meeresufer gehalten hat. Allerdings werden hier in den letzten Jahren gigantische Konzerte wie das Dreambeach Festival organisiert, das Tausende Menschen anlockt, die hier in zwei Tagen die spärliche Vegetation platt trampeln.
Umso grüner ist es dafür rund um die Lagunen von Puerto Rey und in der Urbanisation El Mirador de Vera, wo sich ein breiter Schilfgürtel bis zum Strand hinzieht und schöne Wege zum Meer entlangführen.
Etwas sauberer und gepflegter wird die Playa El Playazo auch Richtung Garrucha, wo die breite Strandpromenade gebaut wurde, die zum Joggen, radfahren oder schlendern genutzt wird. Hier befinden sich einige der besten Chiringuitos von Garrucha, wo man abends herrlich Fisch essen kann.
Wo kann man toll essen gehen in Vera Playa?
Im Chiringuito Naturista werden für große Gruppen riesige Paellas gekocht und serviert. Das Schönste - die Gäste können nackt um die Paellapfanne herumsitzen.
Foto: Chiringuito Naturista
In der FKK-Zone gibt es ausreichend Gelegenheit, die gute lokale Küche zu probieren oder auch ausländische Köche, die sich hier niedergelassen haben in ihren Strandrestaurants zu besuchen. Sehr nettes Ambiente herrscht im Chiringuito Pomodoro, wo ein echter Steinofen in der Küche grandiose italienische Pizzas bäckt.
Die Betreiber sind aus Italien nach Spanien eingewandert und verstehen etwas von Ihrer heimischen Kochkunst. Hier werden an Wochenenden auch Live-Konzerte abgehalten und es wird bis spät getanzt und gefeiert. Etwas weiter Richtung Garrucha - also nach Süden - wird der Strand leerer und breiter. Hier stehen an der Promenade auch kleine Kioske, wo man sich Snacks, Getränke oder Eis holen kann.
Einige hervorragende Strandrestaurants reihen sich ebenfalls alle 600 m aneinander, die eigentlich schon fast zu groß geraten sind, um als Chiringuitos (Strandbars) durchzugehen. Das liegt wohl an ihrer Popularität - denn spanische Familien lassen es sich im Badeurlaub gern richtig schmecken und testen die ganze Speisekarte an Fischgerichten durch. Das nahe gelegene Städtchen Garrucha gehört zu den besten Orten an der ostandalusischen Küste, wo stets frischer Fisch aus dem Meer geholt wird. Entsprechend lecker ist die Küche.
Sportlich und aktiv sein in Vera Playa
Viele FKK-Urlauber wollen nicht nur faul am Strand herumliegen, sondern sich auch bewegen. Rund um die Urbanisacion Natsun gibt es viele Angebote, um sich die Zeit sportlich zu vertreiben. Da wäre als erstes der Parque Acuático Aquavera zu nennen, den man zu Fuß schnell erreichen kann. Hier gibt es etliche Schwimmbecken, Wellenbad, Rutschen und Programme zum Mitmachen. Im Herzen der Nacktbadezone vor dem Chiringuito Pirata steht ein Beachvolleyballnetz, das jeden Tag genutzt wird. Meist spielen die Badegäste abends, wenn der Sand nicht mehr so unter den Füßen brennt.
Im gleichen Chiringuito kann man sich auch Kajaks oder Surfboards ausleihen und sich auf dem Wasser etwas von der Uferzone weg bewegen. Zum Beispiel Richtung Norden, wo sich der Strand von Palomares anschließt. Rund um die Punta de los Hornicos gibt es schöne alte Pinienwälder. Hier stehen in der Nebensaison oft Wohnwagen oder es wird wild gecampt. Die Uferzone ist sehr schön naturbelassen, weil sie komplett unbebaut ist.
Ausflüge in die Umgebung von Vera Playa
Wer sich in der Region auch noch für etwas Geschichte interessiert, sollte sich im Nautarum in Garrucha umschauen. Da ist in der sehr nett restaurierten Küstenbatterie aus dem 18. Jahrhundert eine Dauerausstellung über den Bergbau und die Verschiffung von Silber, Erz und Blei, das in den Bergen rund um Vera gefunden wurde, zu sehen.
Im etwa 6 km entfernten Fischerdorf Villaricos ist ebenfalls eine alte Küstenfestung zu finden, wo sich eine Touristeninformation befindet. Das Bauwerk kann man umsonst anschauen und die herrlichen Strände von Villaricos abklappern.
Nur noch etwa 8 km weiter gelangt man in die grandiose Stadt Cuevas del Almanzora, wo bis heute noch Bewohner in Höhlenwohnungen leben. Das Castillo de Marquis de los Vélez wurde im 16. Jahrhundert errichtet und ist ein märchenhafter Ort. Dort sind zwei Museen zu finden - unter anderem eines der bedeutendsten Kunstmuseen Andalusiens, wo Werke von Picasso oder Tapies ausgestellt sind. Aber auch das Archäologiemuseum ist spannend und zeigt Fundstätten aus der Frühzeit der Menschheit dieser schon immer besiedelten Region. Ein echter Neandertalerschädel liegt in einer Vitrine!
Tipps für Aktivitäten in der Region
- Segeln entlang der Costa Almeria
- Mountainbiken in Mojacar
- Bergwandern in Bedar
- Tagesausflug nach Almeria